Interview mit LSBR-Stipendiatin Sophia Stolpe

Die Karlshochschule sieht im Landesschülerbeirat einen wichtigen Akteur der Jugendarbeit, der demokratische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement bei Jugendlichen in hohem Maße fördert und dessen Mitglieder eine außerordentlich hohe Professionalität, Leistungsbereitschaft und Hingabe zeigen, die Werte unsere Demokratie hochzuhalten. Die Karlshochschule und der LSBR möchten Schüler*innen, die sich durch außerordentliches Engagement in ihrem schulischen Umfeld hervortun, fördern und ihnen die Möglichkeit geben, ein Studium an der Karlshochschule zu absolvieren. Daher haben wir gemeinsam ein Stipendienprogramm für engagierte Schüler*innen auf den Weg gebracht. Wir haben mit einer aktuellen LSBR-Stipendiatin gesprochen.

Sophia Stolpe, aktuelle LSBR-Stipendiatin

Sophia Stolpe, aktuelle LSBR-Stipendiatin

Liebe Sophia, stelle dich doch bitte kurz vor und verrate uns etwas über deine Person.

Hallo, ich heiße Sophia und bin 19 Jahre alt. Ich komme aus einem Dorf am Rande des Schwarzwaldes, nähe Baden-Baden. Ich würde mich als offenen, kommunikativen und geselligen Menschen beschreiben. In meiner Freizeit unternehme ich viel mit meinen Freunden und plane wieder mit dem Tanzen anzufangen, was ich seitdem ich klein bin mache. Bevor ich an die Karlshochschule gekommen bin, habe ich 2018 mein Abitur an einem Allgemeinen Gymnasium absolviert. Danach war ich arbeiten, um mir meinen lang ersehnten Traum eine Reise nach der Schule zu machen finanzieren zu können. Dies tat ich schließlich und hatte die Möglichkeit, Thailand und einen Teil von Indonesien zu bereisen.

Was hat dich dazu inspiriert, dich an der Karls zu bewerben?

Schon länger wollte ich im Bereich der Wirtschaft, genauer gesagt im Management, mein Studium beginnen. Aber ich bin immer davor zurückgeschreckt, da ich das Gefühl hatte, dass es für mich schwer wird, Nachhaltigkeit und soziales Engagement mit der Wirtschaft zu kombinieren. Dies liegt mir persönlich aber doch sehr am Herzen. Dazu kam auch, dass viele eine profitorientierte Denkweise in den Vordergrund stellen, was natürlich nicht unwichtig ist, aber nicht die oberste Priorität sein sollte, wenn man etwas bewirken möchte. Durch eine Freundin habe ich von der Karlshochschule gehört und am Infotag teilgenommen. Dort bemerkte ich, dass Wirtschaft an der Karls etwas anders ist. Sie kann das alles für mich doch vereinen und somit all meine Interessengebiete und Herzensangelegenheiten zusammenführen!

Welchen Studiengang hast du gewählt und warum?

Ich studiere Management mit den Spezialisierungen Event und Marketing. Schon seit einigen Jahren habe ich mich für ein Studium im Bereich Management interessiert. Es macht mir Spaß, Dinge in die Hand zu nehmen, umzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Während meiner Schulzeit habe ich in der Oberstufe die Leitung der SMV übernommen und bereits Events wie den Schul- oder Abiball organisiert. Faszinierend an Events finde ich, dass sie so unglaublich vielseitig sind. Sie bringen Menschen zusammen, die sich für gemeinsame Ziele einsetzen, sie können Emotionen hervorrufen, auf Missstände aufmerksam machen, Diskussionen anregen und noch Vieles mehr. Als Event-Planer*in hat man die Möglichkeit, den Grundstein dafür zu legen. Jedes Event ist einzigartig und macht es dadurch extrem abwechslungsreich. Um bestimmte Events perfekt in Szene zu setzen und die Aufmerksamkeit der Menschen zu erreichen, muss neben der Organisation auch die Vermarktung stimmen, weswegen ich mich ebenfalls für Marketing entschieden habe.

Bitte verrate etwas mehr über dein Stipendium.

Ich habe ein Vollstipendium der Merkurhochschulstiftung in Kooperation mit dem Landesschülerbeirat Baden-Württemberg für den Bachelorstudiengang „Management“ erhalten. Der Landesschülerbeirat, kurz LSBR, ist eine demokratisch legimitierte Landesvertretung aller Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg. Er vertritt deren Anliegen und Interessen. Im Landesschülerbeirat befinden sich engagierte Jugendliche, die etwas bewirken wollen.

Wie lief Bewerbungsverfahren ab und was war deiner Einschätzung nach der Grund, dass du das Stipendium erhalten hast?

Um mich an der Karls und für das Stipendium zu bewerben, habe ich zwei Motivationsschreiben geschrieben: “Warum ich an der Karls studieren möchte und warum genau dieser Studiengang” und “warum genau ich für das Stipendium geeignet bin“. Ich bin froh, dass ich bevor ich mich endgültig für das Studium entschieden habe, mit diesen Fragen konfrontiert wurde, da ich so für mich selbst nochmal reflektieren konnte, wer ich eigentlich bin und wo meine Werte liegen. Nach dem ersten Schritt des Abschickens der Bewerbung wurde ich zu einem Stipendiums-Auswahltag eingeladen, an dem alle möglichen Stipendiaten teilnahmen. Danach führten wir persönliche Gespräche mit einigen Dozenten, die uns in einem persönlichen Gespräch nochmal genau unter die Lupe nahmen. Auch wenn ich so etwas als Stresssituation wahrnehme, war ich froh um das persönliche Gespräch, weil mir dadurch klar geworden ist, dass der Karls jede/r einzelne Studierende am Herzen liegt und es dem Vorstand wichtig ist, wer an der Karls studiert. Ich glaube ausschlaggebend dafür, dass ich schließlich angenommen wurde und das Stipendium erhalten habe, war letztendlich, dass ich zu jedem Zeitpunkt der Bewerbungsphase ich selbst war. Meine Werte sind die, die an der Karls vermittelt werden.

Wie ist dein erster Eindruck von der Karls?

Sehr gut! Ich habe das Gefühl, dass jeder jedem wichtig ist und niemand alleine gelassen wird. Die Karlshochschule hat eine sichere Umgebung für uns Studierende kreiert, um unsere Meinung zu sagen und so zu sein wie wir sind. Ich habe das Gefühl, dass meine Meinung zählt. Jetzt am Anfang bin ich mit dem Lernstoff und den ganzen neuen Eindrücken noch etwas überfordert. Aber ich denke das liegt auch einfach daran, dass das Lernen und die Aufgaben komplett anders sind als alles, was wir in der Schule gemacht haben.

Wo siehst du dich beruflich in zehn Jahren und was ist deine Vision?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es noch nicht wirklich weiß. Das einzige was ich weiß, ist, dass ich später in dem was ich tue Spaß haben will und glücklich sein möchte. Ich möchte ich selbst bleiben und meine Werte während meiner Arbeit vertreten. Mir ist es außerdem wichtig, dass ich mit Menschen arbeite und dabei das Gefühl habe, dass ich für etwas Wichtigeres als „nur“ Geld arbeite.

Liebe Sophia, vielen Dank für das Interview. Gibt es noch etwas, was du ergänzen möchtest?  

Die Karls gibt mir das Gefühl, etwas verändern und bewirken zu können. Auch die Internationalität und damit die Vermischung verschiedener Kulturen gefällt mir sehr. Die Karls steht außerdem für Offenheit und Toleranz, was für mich sehr wichtig geworden ist. Hier kann ich mich weiterentwickeln und nicht nur für mich persönlich, sondern auch weitreichender etwas bewirken.

Über den LSBR

Der Landesschülerbeirat (LSBR) ist die demokratisch gewählte Vertretung aller Schüler*innen und Schularten in Baden-Württemberg. In ihm sind zumeist (aber nicht ausschließlich) Klassen- und Schülersprecher*innen tätig. Der Landesschülerbeirat ist dem Ministerium für Kultur, Jugend und Sport zugeordnet und wirkt als offizielles Beratungsgremium. Er wird für wichtige, das Schulwesen betreffende Gesetze und Angelegenheiten gehört. Der Landesschülerbeirat begleitet die landesweite SMV-Arbeit und unterstützt Partizipation und Engagement von Schüler*innen durch Workshops, Seminare und die Organisation von landesweiten Konferenzen. 

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