Management – das klingt wie ein klassisches BWL-Studium, das man mit einem anderen Begriff aufgehübscht hat. Doch genauso wenig wie die Karls eine klassische Uni ist, ist Management ein klassischer BWL-Studiengang. Normale BWL-Studiengänge sind eine Aneinanderreihung von Funktionen: Wie optimiere ich meine Finanzen, meine Steuern, mein Personal, mein Marketing. Im Management-Studiengang gehen wir davon aus, dass Management viel komplexer ist, weil es tief in unsere Kultur eingebettet ist – die Art, wie wir denken, fühlen, sprechen, konsumieren.

Prof. Dr. Dr. Björn Bohnenkamp, Professor für Marketing, Media und Consumer Culture (Studiengangsleiter Management)
Beim Management-Studiengang an der Karls wählt man zwei Spezialisierungen
Wir beschäftigen uns mit den Gegensätzen aber auch Beziehungen zwischen Management und Kultur. Das geschieht vor allem in vier Spezialisierungen: Marketing richtet den Blick auf das, was außerhalb jedes Unternehmens liegt – die Kunden. Wer Produkte und Dienstleistungen erfolgreich verkaufen will, muss nicht nur gut produzieren, sondern vor allem herausfinden, was Kunden interessiert, wie sie fühlen, muss mit ihnen im Austausch kommunizieren.
In den Spezialisierungen Media Communication und Events stehen zwei kulturelle Phänomene im Vordergrund, die eine enorme Bedeutung für das Management haben: Geschichten und Ereignisse. Wer versteht, wie Geschichten aufgebaut sind und wie sie überzeugen, der kann Menschen von neuen Produkten überzeugen, aber auch von gesellschaftlichen Veränderungen. Wer Ereignisse so gestalten kann, dass sie für Menschen zu Erlebnissen werden, der kann auf Messen neue Geschäftskontakte herstellen, der kann seine Mitarbeiter bei Firmenveranstaltungen motivieren, aber auch in einer Stadt die Bürger miteinander in einen Dialog bringen.
Doch Kultur ist nicht nur Mittel zum Zweck – sie ist auch ein gesellschaftlicher Bereich mit vielfältigen Organisationen und Akteuren, die Interessen verfolgen, Bedürfnisse haben und sich koordinieren müssen, schließlich: Auch für Kultur brauchen wir Management (darauf liegt der Schwerpunkt unserer Säule Arts & Entertainment).
Der Semesterablauf im Studiengang Management
Alle vier Spezialisierungen gehen dabei wiederum in vier Schritten vor. Im ersten Semester heißt es „Turning Perspectives“ – Studierende hinterfragen ihre Perspektive auf den Gegenstand, lernen Begrifflichkeiten und Modelle kennen, wechseln zwischen theoretischer Perspektive und praktischer Anwendung hin und her. Im zweiten Semester geht es darum, das Gegenüber und seine Erwartungen kennenzulernen: Wie ticken Konsumenten, Rezipienten, Eventbesucher, Zuschauer und Zuhörer? Wer das begriffen hat, lernt im dritten Semester schließlich, in ganzheitlichen Strategien zu denken. Und im vierten Semester wird es noch einmal praktisch: Hier gehen wir in jeder Spezialisierung den Herausforderungen der Digitalisierung auf den Grund, entwickeln neue Konzepte und – denn auch das hebt die Karls von klassischen Unis ab – hinterfragen, wo die ethischen Grenzen des Management liegen können.
Informationen zum Studiengang Management und den Spezialisierungen finden sich hier.
Autor: Prof. Dr. Dr. Björn Bohnenkamp, Professor für Marketing, Media und Consumer Culture (Studiengangsleiter Management)
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