Alumni of Karls—Thomas Pfanner

Was machst du jetzt?
Ich bin derzeit beim Montforthaus Feldkirch in Österreich beschäftigt und organisiere dort die hauseigene Kulturveranstaltung – die Montforter Zwischentöne. Dreimal im Jahr veranstalten wir klassische Konzerte zu Themen, zu denen jeder Mensch einen Bezug hat. So hatten wir beispielsweise zum Thema „loslassen“ ein Quintett für vier Sterbebegleiter und ein Cello. Im Februar wird ein Wunschkonzert zum Thema „entscheiden“ stattfinden, bei dem das Publikum vor Ort entscheidet, was gespielt wird.
Das Programm gestalten unsere Künstlerischen Leiter, Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde. Ich bin dafür verantwortlich, dieses Programm mit den Ressourcen des Montforthauses umzusetzen. Meine Position hier ist unglaublich vielseitig: so mache ich neben der eigentlichen Produktion auch das Künstlermanagement, bin im Marketing involviert, entwickle Kulturvermittlungsprogramme für Schülerinnen und Schüler und versuche derzeit auch unser Stakeholdermanagement zu optimieren.
Abends wundere ich mich oft darüber, was für unterschiedliche Dinge ich an einem Tag so mache: Wenn ich zum Beispiel die Budgetplanung mache, dann passende Aufhängungshaken für Kunstwerke kaufe, mich schlau mache über die Einfuhrumsatzsteuer zwischen Schweiz und Österreich, Bilder in Social Media poste, Künstlerverträge aufsetze, mich mit einer Kooperationspartnerin aus einem Gymnasium austausche und dann in letzter Minute noch einen Tisch für ein Bühnenbild auftreibe. Auch wenn das alles ganz schön viel ist, macht mir die Arbeit sehr viel Spaß und ich lerne jeden Tag dazu. (Und ich habe immer gute Geschichten zu erzählen, die man mir oft nicht glaubt!)

Was macht deiner Meinung nach die Karlshochschule aus?
Ich glaube, an der Karlshochschule wird man immer wieder ermutigt, den eigenen Gedanken und Ideen einen Wert zu geben und diese dann auszusprechen. Gemeinsam mit den Inputs der anderen entwickelt man Lösungen, zu denen man selbst möglicherweise nicht imstande gewesen wäre. Voraussetzung für ein gelingendes Studium also: Mitdenken, mitsprechen, mitgestalten.

Was vermisst du, wenn du an die Karls denkst?
Ich vermisse vor allem den wertschätzenden Umgang mit anderen Studierenden, Lehrenden und MitarbeiterInnen. Ich habe es sehr genossen, in einer internationalen Atmosphäre sich nicht anonym zu fühlen, sondern als Mensch erkannt und geschätzt zu werden. (Oh, und ich vermisse die Pitas im Karlscafé!)

Gibt es eine Erlebnis an der Karls, welches du mit uns teilen möchtest?
Das ist natürlich schwer! Da erinnere ich mich an vieles…die O-Woche, die KKM-Exkursionen, die UPROS, die Stunden in der Bibliothek, die Chorproben, das Auslandssemester,…
Mein Herzensprojekt war natürlich SOMETHING //, Mir ging es darum, dass wir als Studierende persönlich wachsen indem wir ein künstlerisches Programm auf die Bühne bringen. Ich erinnere mich vor allem an alle 50 Studierende, die mitgemacht haben, Spaß an der Sache hatten und ein super Programm gestaltet haben. Dass es nun weiter geht mit SOMETHING // freut mich sehr, auch wenn ich glaube, dass SOMETHING // heute aus anderen Motivationen entsteht.

Würdest du rückblickend etwas anders machen, wenn du könntest?
Auch wenn ich immer sehr engagiert in der Hochschule war, so hat mir mein Engagement bei der queren Veranstaltungsreihe „Holla die Waldfee“ im AKK viel gegeben, dass mir die Hochschule nicht bieten kann. Darum würde ich jedem vorschlagen: Engagiert euch auch außerhalb der Hochschule in Karlsruhe, denn es ist schön, auch einen anderen Freundeskreis in Karlsruhe zu haben, der nicht an der Karlshochschule ist.

Was würdest du aktuellen Studierenden gerne mit auf den Weg geben?
Ein Spruch, der mich im Studium oft begleitet hat und gestützt hat: Lieber vom Weg abkommen, als auf der Strecke bleiben.

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