tl;dr: Beobachtungstool mit Zukunftspotenzial: Wie die Formtheorie helfen kann, die Prinzipien der Postwachstumsökonomie beschreibbar zu machen.
Wer über die Zukunft nachdenkt und es dabei jenseits des Kaffeehausniveaus schaffen möchte, braucht einen konzeptionellen Ansatz, der Zukunft zulassen kann. Das Theoriegebäude der “Laws of Form” des britischen Mathematikers George Spencer Brown und die systemtheoretisch ausgerichtete Anwendung durch den deutschen Soziologen Dirk Baecker markieren einen solchen Ansatz.
Bei den “Laws of Form” geht es um die eine Frage: Wie kann überhaupt etwas über die Welt ausgesagt werden? Die Antwort wird gleich mitgeliefert: indem die Welt durch Beobachtung geschaffen wird. Beobachtung meint hier die Unterscheidung der Welt in verschiedene Bereiche und die Bezeichnung dieser Verschiedenheiten. Die Welt ist, laut Ludwig Wittgenstein, alles, was der Fall ist; und die Fälle sind aktive Schöpfungen durch Beobachter. Das heißt nicht, dass es keine Realität ohne Beobachtung gibt. Die “Wirklichkeit” ist da draußen; aber um darüber irgendetwas sagen zu können, muss beobachtet, unterschieden und benannt werden.
Das trifft im besonderen Maße auf die Beobachtung einer Zukunft zu, die ja nicht existiert. Bei der Zukunft wird ganz klar deutlich: Sie wird gemacht, sie geschieht nicht einfach. Sie wird imaginiert, vorab erzählt, es werden daraufhin Entscheidungen getroffen, die wiederum Wirkungen und Nebenwirkungen haben; und am Ende ist es dann vielleicht doch wieder anders als gedacht, anders als beobachtet. Wie kann so eine abstrakte Idee der Welterschaffung durch Beobachtung, Unterscheidung und deren Bezeichnung für das Nachdenken über die Zukunft genutzt werden?
Starten wir mit dem, was wir bereits wissen: wie die Form der Wirtschaft und ihrer Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten beschaffen war. Wir tun das bereits unter Zuhilfenahme der “Laws of Form” als Sehhilfe. Dirk Baecker hat damit eine “Form of the Firm” geschaffen, eine Beobachtung der Unternehmung, die sich auf das Jetzt, auf die Now Economy, orientiert: kapitalintensiv, hierarchisch, wachstumsorientiert dominiert von großen multinationalen Playern. Wie können Unternehmen also bislang beobachtet, imaginiert, unterschieden und bezeichnet werden?
Kurz gesagt: eine Unternehmung erzeugt ihr Produkt und die dafür notwendigen Technologien und Verfahren innerhalb einer bestimmten Organisation inklusive ihrerEntscheidungswege unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und individueller Kontexte. In der Notation der “Laws of Form” ausgedrückt ergibt sich nach Dirk Baecker folgendes Bild:

Wie wird das gelesen? Die Unterscheidung zwischen Produkt und Technologie – ausgedrückt durch das halboffene Rechteck um das Produkt herum, auch “Kreuz” genannt – bedeutet: “Produkt im Kontext von Technologie.” Jedes Produkt steht im Kontext einer bestimmten Technologie und bestimmter Verfahren (z.B. für dessen Erzeugung mit bestimmten Fertigungsmethoden wie Agile Manufacturing oder Technologien wie Nanotechnologie). Der Haken unter dem Kreuz um Technologie – in der Sprache Spencer Browns “Re-entry” genannt – verweist zurück auf das Produkt und bedeutet: “Arbeit setzt das Produkt in Bezug zur Technologie.” Mittels Arbeit werden verschiedene Technologien so eingesetzt, dass am Ende ein bestimmtes Produkt entsteht. Das Kreuz bestimmt also die Kontexte einer Sache, der Re-entry erklärt, wie Sache und Kontext in Beziehung miteinander stehen. Mit Hilfe dieser Darstellung lässt sich ein komplexer Sachverhalt, den ich mit einem unterkomplexen Satz weiter oben ausgedrückt habe, in all seiner Reichhaltigkeit und Komplexität darstellen.
Diese Form der Unternehmung kann dabei als eine mathematische Gleichung der Unternehmenswirklichkeit und ihrer vielfältigen Kontexte und Wechselbeziehungen verstanden werden. Und wie bei einer mathematischen Gleichung können einzelne Variablen durch andere Variablen oder andere Gleichungen ersetzt und damit verändert werden. Wir gehen dabei in vier Schritten vor:
- Erster Schritt: Wir ersetzen die Variable “Wirtschaft” in der Form der Unternehmung durch eine Gleichung: die Form der Wirtschaft.
- Zweiter Schritt: Wir berücksichtigen den Wandel in der inneren Umwelt von Unternehmen durch die Digitalisierung.
- Dritter Schritt: Wir führen Veränderungen der ökonomischen und ökologischen Kontextbedingungen ein. Stichworte: Klimawandel, säkulare Stagnation.
- Vierter Schritt: Wir lassen diese Veränderungen aufeinander einwirken und gelangen so zu einer neuen Form der Unternehmung – der Form der Unternehmung in der Next Economy. Kapitalarm, sozialinnovativ, heterarchisch, vernetzt.
Erster Schritt: Aufweiten der Gleichung
Baecker selbst hat eine “Form der Wirtschaft” entwickelt, in der er Knappheit als Fundamentalproblem, Geld als Tauschmedium, den Markt als Verhandlungsort und Gesellschaft als übergreifender Kontext der Wirtschaft ausmacht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich um das Ergebnis empirischer Beobachtungen der Wirtschaft handelt, wie wir sie die letzten Jahrzehnte kannten. Es ist also eine Beschreibung der Now Economy und diese nehmen wir als Ausgangspunkt. Setzen wir nun diese Gleichung in die Variable “Wirtschaft” der Form der Unternehmung ein, kommen wir zu folgender erweiterter Form:
Knappheit, Geld und Markt treten an die Stelle von Wirtschaft und ermöglichen ein Scharfstellen auf die Wechselbeziehungen zwischen den inneren Vorgängen der Organisation und ihrer äußeren Kontexte. Gemeinsam ergeben diese die Wirklichkeit der Unternehmung. Gleichzeitig entstehen durch dieses Einsetzen und Aufweiten neue Bezüge durch neue Re-entries. Damit z.B. ein Geschäft entstehen, ein Business Case gemacht werden kann, braucht es innerhalb der Organisation eine Funktion, die mit Knappheit rechnen kann: das Accounting. Accounting kann Knappheitssignale in Bezug zu Produkten und Technologien setzen, Accounting kann klären, wann ein Geschäft wirklich ein Geschäft ist. Dies erklärt gleichzeitig, warum das Accounting in Unternehmen eine so dominante Rolle einnimmt, noch vor der Produktentwicklung, und warum selbst die strategische Entscheidungsfindung ohne Accounting keine Legitimationsgrundlage hat.
Märkte wiederum werden über Returns in Bezug zum Produkt gesetzt. Der Return on Investment z.B. erklärt, inwiefern Märkte gewillt sind, eine innere Anstrengung der Unternehmung gutzuheißen. Die Frage nach der Güte der Investitionen, auch ob ein bestimmtes Unternehmen ein gutes Investitionsobjekt für externe Anleger ist, steht hier noch über der Frage des internen Accounting. Die Now Economy verwandelt Unternehmen also in Investitionsvehikel für Märkte.
Gerade dieser Aspekt macht dann aber auch die Bezugnahme “Unternehmenskultur”, die Baecker bei Gesellschaft unterstellt hat, eher fragwürdig. Empirisch scheint es eher nahezuliegen, “Wachstum” an deren Stelle zu setzen. Wachstum ist die zentrale Denkfigur der Now Economy, die Legitimationsgrundlage der Wirtschaft ist es, Wachstum zu schaffen: an Wertschöpfung, an neuen Produkten, an Arbeitsplätzen und damit abgeleitet an Einkommen, Steuereinnahmen und sozialer Zusammenhalt. Wird Wachstum hier eingesetzt, verändert sich aber auch der Bezug zwischen Individuum und Produkt. Wenn es eine Erkenntnis gibt, dann die, dass Wachstum zwingend den Konsumentenkapitalismus voraussetzt und dieser wiederum Wachstum antreibt. Es ist nicht eine abstrakte “Philosophie” , die hier vermittelt – im Sinne aller Dinge, die außerökonomisch im Hintergrund laufen. Sondern die Durchdringung der Welt durch die Ökonomie, die das Individuum letztlich durch Konsum bestimmt – und dem Individuum durch Konsum von Produkten wie Unternehmen (als Arbeitnehmende) zentrale Einflussmöglichkeiten einräumt.
Zweiter Schritt: Digitalisierung und Vernetzung
Mit dieser aufgeweiteten Form lässt sich nun empirisch informiert spielen. Wir berücksichtigen nun die Veränderungen, die sich durch Digitalisierung und Vernetzung beobachten lassen und verallgemeinern diese für die Unternehmung insgesamt (und nicht nur für bestimmte Unternehmen oder Branchen). Dabei entsteht folgende Form im Innern der Unternehmung:
Die Organisation, die in der Unternehmung der Now Economy immer als mehr oder weniger hierarchische Struktur aufscheint, mit mehr oder weniger klaren Entscheidungswegen, formiert sich neu als heterarches und ko-kreatives Netzwerk. Entscheidungen fallen nicht mehr an einem einzigen, vorab genau bestimmbaren Ort, sondern sind verteilt, erfordern Abstimmungen und erzeugen Konflikte, die sich nicht durch Anweisung lösen lassen. Gleichzeitig sind die wertschaffenden Akteure nicht mehr eindeutig einem bestimmten organisationalen Kontext zuzuordnen, die Wertschöpfung wird offener, bezieht organisationsfremde Akteure wie Kunden situativ ein: Sie wird ko-kreativ und kann nur noch in so einem vernetzten Gefüge gedacht werden.
Wer Wertschöpfung in dieser Form organisational denkt und verfolgen will, wird letztlich keinen Wert schöpfen können. Der Bezug eines solchen heterarchen und ko-kreativen Netzwerks zum Produkt ist dann nicht in erster Linie die Frage nach dem Geschäft, sondern die Frage nach der Problemlösung. Die Antwort darauf motiviert erst die Teilnehmenden im Netzwerk mitzumachen und das Produkt, verstanden als Problemlösung, ko-kreativ zu erzeugen. Vereinfacht gesagt: Zuerst muss klar sein, welches Problem gelöst werden soll, für wen es gelöst werden soll und wer sich dafür begeistern kann – dann kann daraus ein Geschäft werden.
In Netzwerken wird dann wiederum Arbeit anders gedacht, nämlich als durch und durch kollaboratives Unterfangen im Rahmen dessen nicht einfach Technologien und Verfahren Anwendung finden, sondern Neuerungen technischer und sozialer Art in den Mittelpunkt rücken. Mit sozialen Innovationen sind dabei Neuerungen in sozialen Praktiken gemeint, die Zerstörung alter Gewohnheiten und die Erzeugung neuer Gewohnheiten – im Umgang miteinander, mit Produkten, mit Technologien. Der Gedanke des Sharing ist z.B. eine aktuelle Grundlage für vielfältige soziale Innovationen. Mit diesen Veränderungen lassen sich auch Vergleiche anstellen zwischen Unternehmen, die sich der Digitalisierung und Vernetzung stellen und solchen, die sich bislang eher verweigern.
Dritter Schritt: Wandel ökonomischer und ökologischer Kontexte
Die globale Großherausforderung Klimawandel führt eine Thematik in die wirtschaftliche und politische Debatte ein, die bislang häufig ausgeblendet wurde: die Begrenztheit der natürlichen Mitwelt hinsichtlich der Aufnahme von “Schadschöpfungen” der wirtschaftlichen Aktivitäten. Grenzen des Wirtschaftens, Grenzen des Wachstums sind allerdings nicht nur ökologische Problematiken; angesichts von Negativzinsen in Europa und Japan, einer dauerhaft schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung im achten Jahr nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009, nachlassender Produktivitätsfortschritte und dem Gespenst der “säkularen Stagnation” werden immer stärker die ökonomischen Grenzen des Wirtschaftens und des Wachstums deutlich.
Gleichzeitig ändern sich Wahrnehmungen über den Wertbeitrag, den Unternehmen für die Gesellschaft leisten müssen. Die “license to operate” bemisst sich nicht mehr allein an der in Geld ausgedrückten Performance von Unternehmen. Mehrwertigkeit im Sinne ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Wertbeiträge – die altbekannte “Triple Bottom Line” – ersetzt zwar nicht den Kontext Geld, weitet ihn aber auf und macht das Rechnen in Unternehmen schwieriger und herausfordernder. Eine an dieser Veränderungen angepasste Form sieht folgendermaßen aus:
Wir führen “Natur” als Kontext ein und setzen deren “Grenze” als Bezug. Aus Produktsicht stellt sich dann die Frage nach der ökologischen Verträglichkeit, aber auch der Aufnahmefähigkeit gesättigter, stagnierender Märkte nach Produkten. Der Aufschwung der Sharing Economy lässt sich hierbei doppelt deuten: zum einen als Antwort auf die ökologische Verträglichkeit durch bessere Nutzung von Produkten und dem damit erreichten verminderten Herstellungsaufwand neuer Produkte; zum anderen die mit Sharing verbundene finanzielle Entlastung von Konsumenten vom Produktbesitz, also der Schaffung neuer Aufnahmefähigkeiten auf Märkten. Interessanterweise können sich beide Deutungen aneinander hochschaukeln: Je mehr auf Sharing umgeschwenkt wird, umso weniger sind Märkte bereit, klassische Produkte aufzunehmen.
Die Mehrwertigkeit als Erweiterung des Tauschmediums Geld, hier als “Multi Value” bezeichnet, erfordert zweierlei: zum einen ein mehrwertiges Accounting im Unternehmen, also das Einbeziehen ökologischer und sozialer Wertmaßstäbe wie sie beispielswiese bei Gemeinwohlbilanzen aufscheinen. Zum anderen werden Preise als Bezug zwischen Märkten, auf denen Mehrwertigkeiten verhandelt werden, und dem Produkt, das auf solche Mehrwertigkeiten reagiert, nicht mehr gebildet werden können. Preise erfordern Geld; Mehrwertigkeiten benötigen dagegen eine Werthaltung, eine Ethik bzw. den Streit verschiedener Werthaltungen, verschiedene Ethiken. Über diese Frage nach der Ethik wird die ausgeschlossene normative Ebene, die in der Baeckerschen Form noch als Unternehmenskultur vorhanden war, wieder eingeführt. Allerdings nicht als rein normative Frage, sondern als durch und durch strategische Frage: Welche Werthaltungen liegen am Grunde unserer Lösungsversprechen für Kunden und Ko-Kreateure unserer Wertschöpfungsnetzwerke?
Wer sich diese Form etwas länger anschaut, wird bemerken, dass sie sehr unfertig und in Teilen widersprüchlich ist. Wie sollen denn z.B. Konsum, Grenzen, Wachstum und Ethik in einen vernünftigen Zusammenhang gesetzt werden? Das ist genau die Frage, die sich aus der beobachtbaren Spannung all dieser Kontexte und Bezüge ergibt. Es ist die zentrale Spannung, die zentrale Konfusion, der sich Unternehmen am Ende der Now Economy ausgesetzt sehen.
Vierter Schritt: Die Form der Unternehmung in der Next Economy
Bislang waren alle Schritte mehr oder weniger stark in empirischen Realitäten verankert, in tatsächlichen Veränderungen und sich abzeichnenden Trends. Mit diesem letzten Schritt machen wir etwas, was der amerikanische Philosoph Charles Sanders Peirce “abductive reasoning” genannt hat: Wir raten die Zukunft – auf der Grundlage eines informierten Modells der Form der Unternehmung. Ziel dabei ist, die oben genannten Widersprüche aufzulösen und zu einer neuen Form der Unternehmung zu gelangen, die als Vorlage, als pathologisches Instrument und Hilfe im Wandel dienen soll. Wir lassen dabei die Widersprüche aneinander wirken und lösen sie narrativ auf:
Aus dem Markt als innere Umwelt der Wirtschaft und direkter äußerer Kontext von Unternehmen werden “Marktplätze”: der Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft, der Erziehung, der Religion, der Liebe und viele mehr. Baecker selbst schreibt in seinen 2007 erschienenen “Studien zur nächsten Gesellschaft“, dass genau diese Vielstimmigkeit der Rechtfertigungsarenen für Unternehmen ein Kennzeichen für das ist, was als nächstes nach der Moderne kommt. Die “nächste Gesellschaft” ist dann auch der neue Kontext, der auf sich vernetzende Akteure verweist, die sich nicht mehr strikt einem gesellschaftlichen Bereich wie “der Wirtschaft” oder “der Zivilgesellschaft” zuordnen lassen.
Zwischen vielfältigen Akteuren auf vielfältigen Marktplätzen wird dann auch “Reziprozität” der zentrale Bezug zum Produkt: das Versprechen auf Gegenseitigkeit und das bewusste Zulassen wechselseitiger Abhängigkeiten. Das passt dann auch besser zur heterarchen, ko-kreativen Erzeugung dieses Produkts im Modus der Problemlösung. Zentral sind aber der Kontextwandel von “Knappheit” zu “Überfluss” und die neue Bezugnahme von “Wachstum” zu “Genug”. Die Now Economy hat Knappheit überwunden und dabei immer neue Knappheit erzeugt, ein Teufelskreis ohne Ausweg und ohne Grenzen. Die Next Economy hingegen interessiert sich nicht für Knappheit – wenn etwas tatsächlich knapp ist, dann kann es geteilt werden, dann braucht es lediglich eine Plattform für eine bessere soziale Organisation der Ressourcen- oder Produktnutzung. Anstelle von Knappheit beschäftigt sich die Unternehmung in der Next Economy mit Überfluss: wie kann diese Fülle an Möglichkeiten, diese Fülle an Problemlösungen angegangen werden?
Dabei ist Wachstum nicht hilfreich, es ist ja eh genug da. Und genau deswegen wird “Genug” – “Enoughness” – zentral. Es ist eine daoistische Erkenntnis, dass derjenige, der weiß, was genug ist, immer genug haben wird. Die Vorstellung des “Genug” entlastet Unternehmung, Wirtschaft und Individuum auf dramatische Weise. Anstelle des Konsumismus und des Hinterherrennens der letzten Neuerung tritt das, was Ivan Illich als “Konvivialität” bezeichnet hat. Konvivialität ist individuelle Autonomie realisiert in wechselseitigen Beziehungen zu anderen und zur natürlichen Mitwelt.
Produkte und Lösungen, die konviviales Leben für alle ermöglichen, sind der Grundmotor der Next Economy, die eine Postwachstumsökonomie ist. Alles strategische Denken zielt darauf und schafft Neuerungen, Mehrwertigkeiten und einen Überfluss, der den alten Traum von John Maynard Keynes wahr werden lässt: das Ende des ökonomischen Problems und die Befreiung des Menschen.
Dieser Beitrag erschien als Teil des TrendUpdate zur “Next Economy” der Zukunftsinstituts im Juni 2016.