Talk mit Filmemacher Serdar Dogan

Der Karlsruher Filmemacher Serdar Dogan war am 13.04. in der Karlshochschule und erzählte den Medienmanagement Studierenden von seinem letzten Spielfilm ‚der 8. Kontinent‘. Der Film spielt auf sieben Kontinenten, eine Tatsache, die die Filmförderungsanstalten dazu veranlasste das Projekt von vorneherein als unmöglich abzustempeln. Aber der Filmemacher hielt an seiner Idee fest und bekam durch Crowdfunding knapp 75.000€ zusammen, um sein Projekt in die Tat umzusetzen. In kürzester Zeit machte er mit seinem Team (das aus ihm, der Hauptdarstellerin und einer Assistentin bestand) eine Weltreise, um das nötige Material zusammenzubekommen.

„Sie haben alle gesagt, wir können das nicht schaffen, aber wir haben es geschafft!“ Serdar Dogan ist sichtlich stolz, dieses Mammutprojekt gemeistert zu haben, dennoch wird bei dem Gespräch mit den Studierenden deutlich, dass es eine sehr schwierige und anstrengende Zeit war. Jeder Schritt von der Finanzierung bis zum tatsächlichen Kinostart war ein Kampf. Dogan macht bereits zu Anfang deutlich, dass es sich um Emotionen dreht. Er verkauft kein technisches Gerät und wer auf der Welt braucht schon noch einen Film? Deshalb fokussierte man sich von Beginn an auf die zu transportierenden Gefühle. Schon bei der Crowdfunding-Kampagne setzt man auf Emotionen und bietet den Spendern unter anderem (mit sehr viel Arbeit verbundende) Dankeschön-Videos an.

Des Weiteren waren an der Realisierung von ‚der 8. Kontinent‘ viele Freunde des Regisseurs, Produzenten und Kameramanns beteiligt und auch jede Menge Menschen, die ihn unterstützen wollten, weil sein Projekt so besonders war und ist. So hatte er unter anderem Bekannte in New York und Australien, die bereit waren, zu helfen. Zusätzlich wurde auch ein bekannter Martial Arts Filmproduzent auf ihn aufmerksam und unterstütze das Team bei den Dreharbeiten in Hong Kong.

Plakat der 8. Kontinent

Dogan ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein eiserner Wille, ein gutes Netzwerk und der Glaube an die eigene Idee einen weit bringen können. Denn der Film war ein Erfolg, auch abgesehen von der Tatsache, dass die gesamte Crew die Weltreise heil überstanden hat. Auf Grund der Außergewöhnlichkeit des Projekts wurde der Film von vielen großen Zeitungen wie z.B. der Süddeutschen Zeitung besprochen und schlussendlich für den Jupiter Award als bester Film National nominiert.

Die Botschaft, die Serdar Dogan mitgeben kann ist in der Theorie recht simpel – Man muss einfach machen, selbst wenn keiner an einen glaubt. Selbst wenn man kein Hollywood-Budget zur Verfügung und keine Zeit hat, muss man einfach loslegen. An seinem Beispiel wird deutlich, dass es geht. Denn schlussendlich ist er mit seinem Spielfilm vollauf zufrieden und hat wünschenswerterweise den Grundstein für viele weitere gelegt.

Schlussendlich kann man als Studierender, vor allem mit dem Traum den eigenen Namen mal auf einem Filmplakat zu lesen, einiges von dem Mut, der Unabhängigkeit und dem Durchhaltevermögen des Filmemachers lernen.

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