Laut einer aktuellen FORSA Umfrage stimmt fast jeder zweite Befragte der These zu, die Medien werden “von ganz oben gesteuert“ und daher würde die Presse „geschönte und unzutreffende Meldungen“ in Umlauf setzen. Das suggeriert, dass 44% der Befragten im Konsens mit dem Begriff der “Lügenpresse” stehen, was wiederum auf eine massive Vertrauenskrise in der Beziehung zwischen Medienmacher und Medienempfänger hindeutet. Doch was steckt dahinter? Der Versuch einer Entschlüsselung von komplexen Kommunikations-, Interessen- und Machtbeziehungen.
Vertrauen. Keine Währung ist so hart wie die des Vertrauens. Selbst Geld ordnet sich Vertrauen unter, denn schließlich soll Geld Vertrauen herstellen. Die Feststellung der Kreditwürdigkeit ist somit immer auch ein Vertrauenstest. Die große Frage lautet: Kann der Kreditnehmer sein Versprechen, den Kredit irgendwann zurückzuzahlen, auch am Ende einhalten?
Vertrauen ist also immer dann der Fall, wenn man davon überzeugt ist, dass ein Mensch, eine Institution, kurzum ein Beziehungspartner dazu in der Lage ist die eigenen Erwartungen zu erfüllen. Mit Versprechen weckt man wiederum solche Erwartungen. Medien versprechen mir, dem Leser oder Zuschauer, ganz unterschiedliche Dinge: Aktualität, Emotion, Thrill, Nähe, Ästhetik, Vernunft oder eine besonders objektive oder neutrale Berichterstattung. Diese Versprechen drücken sich nicht nur durchWerbeslogans wie “Dahinter steckt immer ein kluger Kopf” oder “Keine Angst vor der Wahrheit” aus, sondern diese Versprechen spiegeln sich in der gesamten Haltung und den daraus resultierenden Handlungen eines Medienunternehmens wieder, also das was ein Medienunternehmen publiziert und wie sie es publizieren. Die Art und Weise der Personalführung, welche Menschen sie einstellen, rauswerfen und so weiter und so fort. Aus so einem unternehmenskulturellen Versprechen folgt dann immer auch eine konkrete Erwartung. So wie die Marke “Apple” den Menschen Innovationen versprochen hat und nun die dazu entwickelte Erwartung nach Innovationen permanent erfüllen muss, um keinen Frust zu erzeugen. Um glaubhaft zu bleiben. Um weiterhin Vertrauen zu genießen.
Greifen wir doch mal beispielhaft den SPIEGEL Slogan “Keine Angst vor der Wahrheit” heraus. Was verspricht uns diese Erzählung? Das erste was uns auffällt, diese Aussage teilt uns mit, dass es offenbar so etwas wie EINE echte Wahrheit überhaupt gibt. Das ist schon lustig, weil Philosophen bis heute über die Antwort auf diese Frage heftig streiten, aber der SPIEGEL scheint die Antwort bereits eindeutig zu kennen und gibt sie als Versprechen an seine Leserinnen und Leser weiter. Die zweite Botschaft, die durch den Slogan vermittelt wird, suggeriert eine offenbar bestehende Angst vor der Wahrheit. Wer Angst vor der Wahrheit hat, ist auch nicht bereit sie auszusprechen. Und wer die Wahrheit nicht ausspricht, der verschweigt sie oder lügt sogar ganz bewusst die Menschen an. Der SPIEGEL verspricht uns diese Angst nicht zu haben und unterstellt zugleich die Möglichkeit, dass ihre Konkurrenz diese Angst vielleicht hat.
Oder wie Heinz von Foerster einmal so schön formulierte, “Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners”. Damit meinte er nicht nur dass der Begriff der Wahrheit an und für sich eine Erfindung sei, sondern vor allem dass der Begriff “Wahrheit” immer auch automatisch den Begriff der “Lüge” ins Spiel bringt. Das heißt, wenn es jemanden gibt, der die Wahrheit ausspricht, muss es zwangsläufig jemanden geben, der lügt. Wenn ich also behaupte, ich habe keine Angst vor der Wahrheit, so unterstelle ich allen anderen, die eine gegenteilige Erkenntnis als ich vermitteln wollen, dass sie etwas aus Angst verschweigen also lügen. So platziert sich das Thema “Lüge” über Bande in die Branche des Journalismus hinein. Dabei heißt es doch so schön im Volksmund: “You don’t shit where you eat”.
Solche nicht einzuhaltende Versprechen (z.B. immer die Wahrheit sagen zu können) zersetzen also langfristig das Vertrauen, indem die Versprechen immer wieder gebrochen werden oder gebrochen werden müssen. Übrigens steht die Politik vor einem ähnlichen Problem. Auch sie spielt mit überzogenen Versprechen und weckt Erwartungen, die zwangsläufig am Ende enttäuscht werden. Geschieht das immer und immer wieder, so entzieht jeder enttäuschte Mensch irgendwann auf Dauer sein Vertrauen in den jeweiligen Beziehungspartner. Bezichtigen sich Parteien gegenseitig der Lüge oder des Unwissens, so wird die Lüge Teil des politischen Systems. Das macht ja schließlich jeder. Und wenn es jeder macht, ist es auch schon wieder egal. Dann brechen nämlich alle moralischen Dämme, dann wird Öffentlichkeitsarbeit ausschließlich zu einem strategischen Prinzip. Es geht dann auch nicht mehr darum den Sachverhalt besonders gründlich zu erörtern, sondern die eigenen Interessen mittels geschickter Kommunikation zu vermitteln.
Womit wir bei der zweiten möglichen Ursache der medialen Vertrauenskrise wären: Unterschiedliche Interessenslagen, Interessensgeflechte und Interessensbündnisse befinden sich im gegenseitigen Kampf um Aufmerksamkeit und Deutungshoheit. Es geht um die Hoheit über den Diskurs. Man will unmittelbar auf das Denken der Masse einwirken und so die eigenen Interessen entsprechend vermitteln und vor allem durchsetzen. Medien haben dabei eigentlich die Aufgabe eines Filters, also die berühmten “Gatekeeper”, die Torwächter des Diskurses. Sie müssen aus einem Wust an Informationen und Desinformationen am Ende entscheiden, ob und auf welche Art und Weise sie diese Informationen an die Öffentlichkeit weitergeben. Sie setzen die Informationen in einen Kontext. Die Arbeit der Journalisten und Redakteure besteht also in erster Linie aus der Interpretation, Selektion und Wiedergabe von sachlichen Zusammenhängen. Aber woher stammen die Informationen, die sie ordnen müssen? Die meisten Informationen werden durch die Public Relation an sie herangetragen. Interessensvertreter, die ihre Interessen bestmöglich in der öffentlichen Wahrnehmung platzieren wollen. Und da ist dann wirklich fast alle dabei. Die Interessen von Marken, Unternehmen, Parteien, Verbänden, Gewerkschaften, Religionen, Wissenschaftsbetrieben, NGOs, NPOs, Ländern, Ideologien etc. pp. Auch hier spielt Vertrauen die entscheidende Rolle. Der Journalist muss seinen Quellen vertrauen können. Und auf der anderen Seite ist die oberste Aufgabe von PR-Mitarbeitern dieses Vertrauen herzustellen oder dauerhaft zu sichern. Persönliche Beziehungen sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Pressemitteilungen überhaupt von Journalistinnen und Journalisten wahrgenommen werden und nicht umgehend im Papierkorb landen. Journalisten sind also auf stabile Beziehungen angewiesen – und natürlich gilt das auch umgekehrt.
Vertrauen spielt eine größere Rolle, je komplexer die Nachrichtenlage wird, je mehr Interessen im Spiel sind, je größer der Druck wird zeitnah und fundiert eine Meldung herauszubringen und je weniger Geld zur Verfügung steht, um bestimmte Quelleninformationen gründlich zu überprüfen und sie in einen sinnvollen Gesamtzusammenhang zu setzen. Der Journalist von heute verfügt weder über Zeit, Umstände, noch Mittel um wirklich gründlich arbeiten zu können – sprich ordentlich zu prüfen und weiträumig zu recherchieren. Das macht ihn oder sie abhängig von der Vertrauenswürdigkeit seiner jeweiligen Quelle. Zugleich wissen professionelle Public Relation Mitarbeiter von diesem Zustand und schlagen daraus zum Teil Profit. Sie arbeiten bewusst an der Beziehungsebene zu den Journalisten, um erfolgreicher die eigenen Botschaften zu platzieren. Sie arbeiten ihnen mittlerweile sogar zu. Sie liefern halbfertige Artikel und entlasten somit die überlasteten Redaktionen ein Stück weit – vorausgesetzt es besteht eine stabile Vertrauensbeziehung.
Das ist auch nicht weiter problematisch, sofern Journalisten über genug Zeit und Raum verfügen um diese platzierten Botschaften stets kritisch zu hinterfragen. Im Übrigen müssen sich Journalisten natürlich auch tagtäglich durch zahlreiche Desinformationen, Manipulationsversuche und PR-Spins wühlen. Wir dürfen nicht vergessen, dass einige PR-Profis sich tatsächlich nicht an ethische Standards halten, sie ihr Anliegen mit der lügenden Brechstange durchsetzen wollen und ihnen das zum Teil auch erfolgreich gelingt.
Der ökonomische Druck in den disruptiv erschütterten Verlagshäusern raubt den Journalistinnen und Journalisten zusätzlichen Freiraum für eine gründliche journalistische Arbeit. Das führt zwangsläufig zu vermehrter Schlamperei und Fehlern und damit auch zu versehentlichen Platzierungen von Falschmeldungen oder eindeutiger Desinformationen. Das Internet, bzw. deren Benutzer, übernimmt dann zum Teil selbst die Rolle des journalistischen Regulativs. Falschmeldungen werden von sogenannten Bürgerjournalisten oder PR-Leute der Konkurrenz oder gar Kollegen der eigenen Zunft öffentlich entlarvt. So finden immer wieder Ent-Täuschungen von Meldungen statt, die aber gleichzeitig den Zähler der Ent-Täuschungen der gesamten(!) Medienlandschaft ebenfalls nach oben schnellen lassen.
Der letze Rettungsschirm des Journalismus ist dann die Absicherung durch einen stärker betonten Meinungsjournalismus. Man geht daher nach wie vor mit dem Versprechen hinaus, man habe keine Angst vor der Wahrheit, aber nun wird ein Großteil der ausgesprochene Wahrheit zur eigenen Absicherung mit dem Label “Meinung” ausgestattet. Damit schützt man sich vor einer drohenden Entlarvung, denn man kann am Ende ja behaupten, das war nur die persönliche Meinung eines unserer Journalisten. Doch gerade diese merkwürdige Schonhaltung führt zu einer weiteren Verwässerung des Vertrauens insgesamt. Die eigene Meinung steht im Grunde nicht nur der ausgewogenen Berichterstattung im Wege, sie konkurriert zudem auch noch mit den Millionen von anderen publizierten Meinungen im Netz. Es entsteht ein Meinungschaos, das zudem dazu führt, dass die Unsicherheit steigt, Komplexität zunimmt und ein größeres Bedürfnis nach Vertrauen erzeugt.
Subjektive Meinung schließt objektive und damit multiperspektivische Darstellung fast von vornherein aus. Man präsentiert die eigene Meinung im Rampenlicht. Andere anderslautende Meinungen diskreditiert man (“die anderen haben Unrecht – oder lügen sie gar?”) oder lässt sie gar nicht erst im eigenen Meinungsartikel in Erscheinung treten. Zugleich belohnt und bedient dieser selektierende Meinungsjournalismus die sowieso schon vorhandene selektierte Meinung und Wahrnehmung der Leser und Zuschauer. Diese picken am Ende nur noch diejenigen Meinungen heraus, die zur ihrem eigenen Meinungsbild kompatibel sind. Die Filterblase im Kopf. Andere Meinungen werden von vornherein abgeblockt und als Versuch der Täuschung und Manipulation interpretiert. An diesem Punkt scheitert dann auch ein wichtiger Auftrag der Medien: Bildungprozesse in Gang setzen und eine möglichst breite Darstellung des Diskurses zu einem Thema ermöglichen. Also Journalismus als eine Art Ordnung des Diskurses nach herrschaftsfreien Kriterien – etwas, das beispielsweise von Jürgen Habermas jahrzehntelang gefordert wird.
Klar, kann man einzelne unterschiedlichen Meinungen in einer Publikation nebeneinander stellen. Doch gerade wegen ihres Nebeneinanders, ihrer Parallelexistenz, verstärken sie den Eindruck dass einer der beiden Meinungen irgendwie falsch liegen oder gar lügen muss. Beispiel SPON-Kolumnisten. Da hat jeder seine Rolle und seine eigene Ecke und seine eigene, konträre Meinung. So steht beispielsweise Jan Fleischhauer in der rechten Ecke und Jakob Augstein in der linken Ecke. Der Gong ertönt und beide gehen zu einem Thema aufeinander los. Aber am Ende lügt (oder unterliegt) immer einer der beiden aus Sicht der jeweiligen Leserfront (links oder rechts) – je nach eigenem Meinungsbild. Und genau mit dieser bewussten Polarisierung schenkt man der Lüge innerhalb der eigenen Medienmarke immer auch einen ganz besonderen und prominenten Platz. Das sollte einem bewusst sein, wenn man eine Verlagsstrategie der Polarisierung von Meinungen fährt.
Dann möchte ich noch auf die Auswirkungen der Digitalisierung hinweisen, die den Verlagshäusern heute großen Kummer bereitet. Die Lösung scheint derzeit einzig und allein darin zu liegen, die Abrufzahlen von Artikeln massiv zu erhöhen. Das ist momentan das notwendige ökonomische Qualitätsmerkmal von Beiträgen: Sie müssen quantitative Resonanz erzeugen. Doch genau darunter leidet am Ende wieder die inhaltliche Qualität. Denn wie steigert man denn die Klickzahlen? Indem man möglichst vereinfacht, den Empfänger entlastet, emotionalisiert und auf das limbische Reiz-Reaktionsschema des Menschen abzielt. Man setzt bewusst auf Emotionen wie Angst, Wut, Freude etc., denn diese Faktoren führen nachweislich zu einem erhöhten Verhalten des Teilens und damit unmittelbar zu einer indirekten Erhöhung der Klickzahlen. Noch buntere Bilder, noch heftigere Schlagzeilen, noch beängstigendere Szenarien müssen im Laufe des Tages entworfen werden, um im Wust der sowieso schon hochemotionalen und fast hysterisch daherkommenden Meldungen nicht unterzugehen. Journalistische Beiträge werden also längst nicht mehr danach bewertet welchen Wert sie für die Gesellschaft, für Bildung und Aufklärung haben, sondern wie sie in Klicks performen, also welches Preisschild sie tragen. Und selbst wenn sich die Leserinnen und Leser über emotionale Beiträge öffentlich ärgern und empören, so spielen sie genau diesem System in die Hände, denn ihre Wut trägt am Ende mit dazu bei, dass die Performance der Beiträge insgesamt signifikant ansteigt. Der Kreis schließt sich. Das System wurde mehrfach belohnt und führt dieses Verhalten munter und spiralenförmig fort.
Zu guter Letzt sei noch auf die zwischenmenschliche Faktoren und Machtbeziehungen hingewiesen, in dem Journalismus zwangsläufig immer agiert. Journalismus muss schließlich Zugang zu allen Teilen der Gesellschaft erhalten um ihre Arbeit als Chronisten oder gesellschaftliches Regulativ machen zu können. Nun wissen wir, dass es einflussreiche Netzwerke, Seilschaften und elitäre Zirkel gibt, zu denen ein Zugang nicht so einfach herstellbar ist. Der Zugang zur Macht ist für Normalsterbliche streng limitiert und lockt daher immer mit Exklusivität. Wer als Journalist Zugang zur Kanzlerin hat, steigt dadurch automatisch auch in der internen Machthierarchie des eigenen Hauses und der Medienbranche insgesamt auf. Sich um mächtige Menschen zu scharen bedeutet immer auch selbst Zugang zu sozialen, kulturellem, ökonomischen und symbolischen Kapital zu erhalten. Und je höher man in diesen Machtbeziehungen aufsteigt, desto höher steigt nicht nur das eigene journalistische Ansehen und das Prestige in der eigenen Zunft, damit steigt auch die Angst irgendwann aus diesen Kreisen herauszufallen und davon ausgeschlossen zu werden. Und wenn man sich als Journalist, Chefredakteur oder Herausgeber viel in den hochrangigen politischen oder unternehmerischen Kreisen bewegt und dort gar regelrechte Freundschaften schließt (Kai Diekmann war z.B. Trauzeuge von Helmut Kohl), so wird sich das zwangsläufig immer auch auf die Qualität der eigenen Arbeit auswirken. Einem Freund möchte ich schließlich nichts Böses antun. Ich möchte ihn weder kränken noch bloßstellen. Denn wenn ich das tue muss ich mir bewusst sein, dass ich mich als Journalist dadurch selbst zu Fall bringe, weil ich vermutlich aus dem Kreis der verschwiegenen Macht auf Dauer ausgeschlossen werde. Beziehungen zur Macht sind also am Ende existentiell entscheidend für die Arbeit eines Journalisten – sofern er oder sie sich als vierte Gewalt im Staat sieht. Eine Gewalt, die im Sinne der Demokratie, solche Art von Machtbeziehungen eigentlich permanent aufdecken und kritisch hinterfragen müsste.
Fazit:
2. Wer die Wahrheit für sich beansprucht, riskiert zugleich die Einführung der Lüge. Alles was der eigenen Wahrheit widerspricht, wird somit automatisch zur Lüge deklariert. Damit schadet man aber der gesamten Zunft. Lügt einer, lügen alle. Hier gilt es langfristig die Inflation des Wahrheitsbegriffes zu überdenken.
3. Journalisten sind auf das Vertrauen ihrer Quellen angewiesen. Ein Teil der Quellen weiß dies auszunutzen und hat daher die Beziehungsarbeit (Public Relation) zu ihrer Profession gemacht. Hier gilt es die Beziehungen zu den Quellen ständig kritisch zu hinterfragen.
4. Ökonomischer Druck führt zu Emotionalisierung und Überdramatisierung. Eine nüchterne Berichterstattung ist innerhalb dieses Kontextes kaum möglich. Reißerische und damit vereinfachende und emotionalisierende Headlines führen zwangsläufig irgendwann in die Gefilde der Lüge. Hier gilt es sich diesen ökonomischen Dynamiken bewusst zu werden und die Rolle(n) des Journalismus zu hinterfragen. Bildung und Aufklärung stehen offenbar diametral den Klickzahlen und Werbeeinnahmen entgegen,
5. Der sogenannte Meinungsjournalismus spitzt Positionen zu Themen zu und erreicht damit immer nur Menschen, die dieses Meinungsbild bereits in sich tragen oder vehement dagegen stehen. Meinungen werden als Wahrheiten verpackt und unterstellen auch hier dem Andersdenkenden eine Lüge.
6. Journalisten und vor allem ihre Chefs sind fest in diversen Machtbeziehungen verankert. Zugang zur Macht bedeutet Zugang zu journalistischem Erfolg. Verstößt man jedoch gegen die Sitten der Macht, so riskiert man einen Ausschluss aus den elitären Zirkeln. So stehen oftmals Beziehungen einer kritischen öffentlichen Auseinandersetzung im Wege. Hier gilt es sich auf die ursprüngliche Rolle des Journalismus zu berufen und die Machtbeziehung wieder umzukehren. Denn nicht nur der Zugang zur Macht ist für Journalisten wichtig, sondern auch umgekehrt benötigt die Macht immer einen Zugang zum Journalismus. Es gilt sich hier stärker zu emanzipieren und die gegebenen Machtbeziehungen permanent in Frage zu stellen.
Pingback: Journalismus - wichtigtun und wichtiges tun
Pingback: HoGeSa, PEGIDA und sonstige neue Bewegungen - 36 - Forumla.de
Pingback: Wider die anstrengende Aufklärung: Warum Extremismus im Jahr 2015 so attraktiv ist. – Patrick Breitenbach Weblog