Achtung nur noch bis zum 1. März: Fairnopoly als nachhaltige Alternative zu Amazon und co.

Wer sich heutzutage über Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone mit dem Internet verbindet, der hat die riesige Auswahl aus Millionen an Internet-Shops, Preisvergleichen, Rezensionen und, und, und… Der E-Commerce brummt und es gibt kaum Unternehmen, die es sich leisten können, nicht mit einem Online-Shop vertreten zu sein, um ihre Waren anzubieten. Der Preiskampf ist daher umso kräftiger geworden, denn Menschen können nun tausende von Angebote vergleichen, einfach Substitute finden und vor allem stehen sie nicht mehr unter dem Kaufzwang und Stress, den man vielleicht hat, wenn man einem Verkäufer gegenübersteht. Das diese schöne, neue Welt aber auch eine Kehrseite hat, wurde mit den neusten Enthüllungen zu Amazon sehr deutlich. Es sind eben nicht nur Automaten, die uns unsere bestellte Ware ausliefern. Nur weil man nur klicken muss, heißt es nicht, dass man keine Verantwortung mehr hat. Alles was man im Internet macht, hat genauso eine Auswirkung, wie wenn man es im echten Leben macht. Und somit zählt nicht nur beim Wocheneinkauf im Supermarkt, sondern auch bei der Bestellung von einer neuen Jeans, dass man sein Handeln hinterfragen sollte. Möchte man die Auswirkungen, die dieses Handeln haben werden, in Kauf nehmen, oder doch lieber zu der Jeans aus Bio-Baumwolle von armedangels greifen? (Übrigens: nachhaltige Jeans gibt es jetzt auch zum leasen).

 

Allerdings sind die Angebote verlockend: Lieferung am nächsten Tag, Porto zahlt das Unternehmen, genauso den Umtausch, falls es nicht gefallen sollte. Perfekt, da kaufe ich! Natürlich funktioniert das alles nicht so einfach, wie es sich anhört. “Und in Wirklichkeit wissen wir das alle. Wir wissen auch, dass billige Klamotten und billige Lebensmittel und überhaupt alles, was billig ist, irgendjemanden da draußen eine Menge kostet. Solange wir es aber nicht – im Fernsehen oder in echt – sehen, sind wir beruhigt. Die Amazon-Empörungswelle ist längst abgeebbt, so wie alles schnell wieder abebbt. Verseuchte Landstriche, verhungernde Kinder, gefolterte Frauen, misshandelte Tiere.” (Auszug aus Culturmag.de)

 

Was bei Amazon nun aufgedeckt wurde, sollte uns eigentlich nicht verwundern, nicht erschrecken, denn es ist Ergebnis, von dem was wir Konsumenten gefordert haben, von den politischen Entscheidungen, die wir getroffen haben. Warum wir uns also echauffieren, hat Karl Marx schon beschrieben: Wir sind Skandaljunkies. “Skandale sind Opium fürs Volk”, sie geben uns einen Kick, betäuben uns danach aber so, dass wir nicht nur kurz reagieren, nicht agieren. Das bedeutet, dass die einzige Chance, diese Reaktionskette mit folgendem Dornröschenschlaf zu durchbrechen, das Agieren ist. Ich möchte deswegen die Kritik an Amazon auch gar nicht groß beleuchten (eine Linksammlung befindet sich am Ende des Artikels) und jetzt auf genau das eingehen, was wir brauchen. Eine Lösung.

 

Fairnopoly ist der Versuch eine Plattform für fairen und nachhaltigen Onlinehandel aufzubauen. Durch die Unternehmensform: Genossenschaft 2.0 soll darauf geachtet werden, dass eine gemeinsame Plattform entsteht. Von den Leuten für die Leute. Jeder kann mithelfen und jeder kann seinen Anteil daran haben, dass die Geschäftspraktiken des heutigen Internethandels geändert werden. Sowohl von unternehmerischer Seite, als auch indem man die Nachfrage der Menschen entsprechend in die richtige Richtung leitet.

 

Dieses Video erklärt ganz gut, wie das Geschäftsmodell von Fairnopoly aussieht und was bei einer Beteiligung für einen selbst rausspringen kann. Beteiligen kann man sich über ein Crowdfunding, bei dem mittlerweile schon über 175 000€ zusammengekommen sind. Unter anderem auch von mir. Dabei sollte man aber darauf achten, dass man als Genosse neben den Chancen und Vorzügen eines solchen Projekts auch das Risiko eines Komplettverlustes hat. Eine Investition sollte also nur stattfinden, wenn man das Projekt unterstützen möchte und der Verlust nicht existensbedrohend ist. Ich will mir ja nicht sagen lassen, ich wäre so intransparent wie mancher Bankberater ;)

Außerdem kann man sich auch beteiligen, ohne finanziell mit dabei zu sein. Das geht hier, indem man seine Fähigkeiten als Kommunikator, Werber oder IT-ler einbringt. Dafür erhält man dann Punkte, die in den Gewinnausschüttungen berücksichtigt werden.

Ich kann euch nur empfehlen dieses Projekt zu unterstützen. Über das Crowdfunding, das nur noch bis zum 1. März geht, aber auch darüber hinaus. Denn letztendlich sind wir die Bausteine, die aus unserer Gesellschaft einen besseren Ort machen.

 

 

Links zur Thematik:

http://culturmag.de/crimemag/zoe-beck-uber-den-onlinehandler-amazon/66745

http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-29719/insider-packen-aus-so-springt-amazon-mit-seinen-buero-angestellten-um_aid_926999.html?fb_pid=1361812694&fbc=fb-fanpage-finanzen

http://www.stern.de/wirtschaft/amazon-beendet-zusammenarbeit-mit-weiterem-dienstleister-1973381.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zur-leiharbeitsbranche-leiharbeit-am-pranger.f02eb32f-8ccf-4663-9cb9-a3592089a5df.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kartellamt-prueft-preispolitik-von-amazon-gegenueber-drittanbietern-a-884496.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hinter-den-kulissen-das-tagebuch-einer-amazon-packerin-12089481.html

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